Die Metro: U-Bahn in Prag
Ungewöhnlich an der Prager Metro sind die sehr tief unter der Erde verlaufenden Tunnel. Des Prager Bodens wegen mussten einige Linien im Zentrum so tief gegraben werden. Das beeindruckende Resultat sind unglaublich lange Rolltreppen, die hinunter zu den Bahnsteigen führen. Mit einer Tiefe von 53 Metern ist Náměstí Míru übrigens die tiefste Metro-Station in Prag und der gesamten Europäischen Union.
Das Metronetz ist in der Innenstadt wie ein Dreieck angelegt, in der Innenstadt treffen die drei Linien A, B und C aufeinander. An den drei Transferstationen Florenc, Můstek und Muzeum kann man umsteigen. Gerade diese drei Transferstationen sind recht groß, mit vielen Eingängen die weit voneinander entfernt liegen können. Dadurch lassen sich immer wieder Touristen verunsichern, aber keine Sorge: Einfach an den zahlreichen Schildern orientieren, dann findet man gut seinen Weg.
Spuren der 70er
In den 1960er Jahren wurde die Bahn zunächst in offener Bauweise gebaut, ganze Straßenzüge wurden seinerzeit aufgerissen und Häuser abgerissen. Zunächst war nur der Bau einer kombinierten Straßen- und U-Bahn geplant. Der Wenzelsplatz war eine einzige Baustelle. 1967 beschloss man, ein komplettes unterirdisches Netz zu bauen.
Seit 1974 gibt es eine U-Bahn in Prag, erste Linie war die Linie A. Noch heute ist der Geist der 1970er Jahre in ihren Stationen zu finden, mit den konkav gewölbten Fliesen aus Glas oder Aluminium. Jede Station der Prager Metro wurde übrigens individuell gestaltet.
Das Hochwasser von 2002 war eine Katastrophe für die Prager U-Bahn. Ein ganzer Teil des Netzes und 19 Stationen waren überflutet. Mit großem Aufwand wurden die Schäden auf allen drei Linien behoben, seit März 2003 sind wieder alle Stationen in Betrieb.
Kleine Gebrauchsanweisung
Jeden Tag verkehren die Züge von 5:00 Uhr morgens bis Mitternacht. In den Stoßzeiten kommt alle zwei bis drei Minuten ein Zug, außerhalb muss man vier bis neun Minuten warten.
Das Netz der Metro liegt innerhalb der zentralen Tarifzone P, genauso wie der Flughafen und die Fernbahnhöfe.
Fahrkarten gibt es am Automaten, die älteren Modelle nehmen nur Kleingeld, an den Neueren kann man auch mit Karte bezahlen. Außerdem verkaufen einige Geschäfte wie Tabakläden oder kleine Supermärkte Tickets. Wer in Besitz einer tschechischen Mobilfunknummer ist, kann ein SMS-Ticket buchen. Vor Fahrtantritt müssen Fahrscheine einmal entwertet werden (gelbe Entwerter). Einmal entwertet, gelten sie für die ganze Fahrt, inklusive Umstieg.
Selbstverständlich werden Fahrscheine hin und wieder kontrolliert, insbesondere auf belebten Strecken. Mit einer Marke weisen sich die Kontrolleure aus